Aktuelle Installations- und Konfigurationshinweise gibt es:
Lx-Office ist für Linux konzipiert, und sollte auf jedem unixoiden Betriebssystem zum Laufen zu kriegen sein. Getestet ist diese Version im speziellen auf Debian und Ubuntu, grundsätzlich wurde bei der Auswahl der Pakete aber darauf Rücksicht genommen, dass es ohne große Probleme auf den derzeit aktuellen verbreiteten Distributionen läuft.
Anfang 2011 sind das folgende Systeme:
Für die debianoiden Betriebssysteme existiert ein .deb, das deutlich einfacher zu installieren ist.
Ubuntu 8.04 LTS hat zusätzlich die Schwierigkeit, dass die Module im Archiv recht alt sind, und das viele der benötigten Module nicht einfach zu installieren sind. Dafür sollte es kurz nach dem Release ein eigenes .deb geben.
Alternativ dazu kann die normale Installation durchgeführt werden
(see Manuelle Installation des Programmpaketes), wenn vorher ein
Kompatibilitätspaket installiert wird, das die fehlenden Pakete bereitstellt.
Das Paket ist auf Sourceforge unter dem Namen lx-erp-perl-libs-compat-v2.tar.gz
hinterlegt.
Zur Installation das Paket in das entpackte Lx-Office Verzeichnis entpacken:
tar xzf lx-erp-perl-libs-compat-v2.tar.gz /path/to/lx-office/
Zusätzlich müssen dann noch die folgenden Pakete installiert weerden
libbit-vector-perl libsub-exporter-perl libclone-perl libclass-factory-util-perl
Danach sollte der Installationscheck (see Pakete) die enthaltenen Pakete erkennen.
Zum Betrieb von Lx-Office werden zwingend ein Webserver (meist Apache) und ein Datenbankserver (PostgreSQL, mindestens v8.2) benötigt.
Zusätzlich benötigt Lx-Office die folgenden Perl-Pakete, die nicht Bestandteil einer Standard-Perl-Installation sind:
Gegenüber Version 2.6.0 sind zu dieser Liste 2 Pakete hinzugekommen, URI
und XML::Writer
sind notwendig. Ohne startet Lx-Office nicht.
Gegenüber Version 2.6.1 sind parent
, DateTime
,
Rose::Object
, Rose::DB
und Rose::DB::Object
neu
hinzugekommen. IO::Wrap
wurde entfernt.
Email::Address
und List::MoreUtils
sind schon länger feste
Abhängigkeiten, wurden aber bisher mit Lx-Office mitgeliefert. Beide sind auch
in 2.6.1 weiterhin mit ausgeliefert, wurden in einer zukünftigen Version aber
aus dem Paket entfernt werden. Es wird empfohlen diese Module zusammen mit den
anderen als Bibliotheken zu installieren.
CGI::Ajax
ist nach wie vor in einer modifizierten Version mitgeliefert
und braucht nicht nachinstalliert werden.
Die zu installierenden Pakete können in den verschiedenen Distributionen unterschiedlich heißen.
Für Debian oder Ubuntu benötigen Sie diese Pakete:
apache2 postgresql libparent-perl libarchive-zip-perl libclass-accessor-perl libdatetime-perl libdbi-perl libdbd-pg-perl libpg-perl libemail-address-perl liblist-moreutils-perl libpdf-api2-perl librose-object-perl librose-db-perl librose-db-object-perl libtemplate-perl libtext-csv-xs-perl libtext-iconv-perl liburi-perl libxml-writer-perl libyaml-perl libconfig-std-perl libparams-validate-perl
Für Fedora Core benötigen Sie diese Pakete:
httpd postgresql-server perl-parent perl-Class-Accessor perl-DateTime perl-DBI perl-DBD-Pg perl-Email-Address perl-List-MoreUtils perl-PDF-API2 perl-Rose-Object perl-Rose-DB perl-Rose-DB-Object perl-Template-Toolkit perl-Text-CSV_XS perl-Text-Iconv perl-URI perl-XML-Writer perl-YAML
Für OpenSuSE benötigen Sie diese Pakete:
apache2 postgresql-server perl-Archive-Zip perl-Class-Accessor perl-DateTime perl-DBI perl-DBD-Pg perl-MailTools perl-List-MoreUtils perl-PDF-API2 perl-Template-Toolkit perl-Text-CSV_XS perl-Text-Iconv perl-URI perl-XML-Writer perl-YAML
Bei openSuSE 11 ist parent
bereits enthalten, und braucht nicht nachinstalliert werden. Die Rose::*
Pakete sind derzeit nicht für SuSE gepackt, und müssen anderweitig nachinstalliert werden.
Lx-Office enthält ein Script, mit dem überprüft werden kann, ob alle benötigten Perl-Module installiert sind. Der Aufruf lautet wie folgt:
./scripts/installation_check.pl
Die Lx-Office ERP Installationsdatei (lxoffice-erp-2.6.2.tgz) wird im
Dokumentenverzeichnis des Webservers (z.B. /var/www/html/
,
/srv/www/htdocs
oder /var/www/
) entpackt:
cd /var/www
tar xvzf lxoffice-erp-2.6.2.tgz
Verändern Sie evtl. noch den Namen des Verzeichnisses mit
mv lxoffice-erp/ lx-erp/
Alternativ können Sie auch einen Alias in der Webserverkonfiguration benutzen, um auf das tatsächliche Installationsverzeichnis zu verweisen.
Die Verzeichnisse users
, spool
und webdav
müssen
für den Benutzer beschreibbar sein, unter dem der Webserver läuft. Die
restlichen Dateien müssen für diesen Benutzer lesbar sein. Der
Benutzername ist bei verschiedenen Distributionen unterschiedlich
(z.B. bei Debian/Ubuntu www-data
, bei Fedora core apache
oder bei OpenSuSE wwwrun
).
Der folgende Befehl ändert den Besitzer für die oben genannten Verzeichnisse auf einem Debian/Ubuntu-System:
chown -R www-data lx-office-erp/users lx-office-erp/spool lx-office-erp/webdav
Weiterhin muss der Webserver-Benutzer im Verzeichnis templates
Verzeichnisse für
jeden neuen Benutzer, der in lx-office angelegt wird, anlegen dürfen:
chgrp www-data lx-office-erp/templates; chmod g+w lx-office-erp/templates
PostgreSQL muss auf verschiedene Weisen angepasst werden.
Lx-Office kann komplett mit UTF-8 als Zeichensatz verwendet werden. Dabei gibt es zwei Punkte zu beachten: PostgreSQL muss in Version 8.0 oder neuer benutzt werden, und der PostgreSQL-Datenbankcluster muss ebenfalls mit UTF-8 als Locale angelegt worden sein.
Dieses ist kann überprüft werden: ist das Encoding der Datenbank “template1” “UTF8”, so kann auch Lx-Office mit UTF-8 betrieben werden. Andernfalls ist es notwendig, einen neuen Datenbankcluster mit UTF-8-Encoding anzulegen und diesen zu verwenden. Unter Debian und Ubuntu kann dies z.B. mit dem folgenden Befehl getan werden:
pg_createcluster --locale=de_DE.UTF-8 --encoding=UTF-8 8.2 clustername
Die Datenbankversionsnummer muss an die tatsächlich verwendete Versionsnummer angepasst werden.
Unter anderen Distributionen gibt es ähnliche Methoden.
Wurde PostgreSQL nicht mit UTF-8 als Encoding initialisiert und ist ein Neuanlegen eines weiteren Clusters nicht möglich, so kann Lx-Office mit ISO-8859-15 als Encoding betrieben werden.
Das Encoding einer Datenbank kann in psql
mit \l
geprüft werden.
In der Datei postgresql.conf
, die je nach Distribution in
verschiedenen Verzeichnissen liegen kann
(z.B. /var/lib/pgsql/data/
oder /etc/postgresql/
, muss
sichergestellt werden, dass TCP/IP-Verbindungen aktiviert sind. Das
Verhalten wird über den Parameter listen_address
gesteuert. Laufen PostgreSQL und Lx-Office auf demselben Rechner, so
kann dort der Wert localhost
verwendet werden. Andernfalls
müssen Datenbankverbindungen auch von anderen Rechnern aus zugelassen
werden, was mit dem Wert \*
geschieht.
In der Datei pg_hba.conf
, die im gleichen Verzeichnis wie die
postgresql.conf
zu finden sein sollte, müssen die
Berichtigungen für den Zugriff geändert werden. Hier gibt es mehrere
Möglichkeiten. Eine besteht darin, lokale Verbindungen immer
zuzulassen
local all all trust
host all all 127.0.0.1 255.0.0.0 trust
Besser ist es, für eine bestimmte Datenbank Zugriff nur per Passwort zuzulassen. Beispielsweise:
local all lxoffice password
host all lxoffice 127.0.0.1 255.255.255.255 password
In der Datenbank template1
muss die Unterstützung für servergespeicherte
Prozeduren eingerichet werden. Melden Sie sich dafür als Benutzer “postgres”
an der Datenbank an, und führen Sie die folgenden Kommandos aus:
create language 'plpgsql';
Achtung: In älteren Postgresversionen (vor 8.0) muss der Handler für die Sprache manuell anlelegt werden, diese Versionen werden aber nicht mehr offiziell von Lx-Office unterstützt. Dafür dann die folgenden Kommandos:
create function plpgsql_call_handler () returns opaque as '/usr/lib/pgsql/plpgsql.so' language 'c';
create language 'plpgsql' handler plpgsql_call_handler lancompiler 'pl/pgsql';
Bitte beachten Sie, dass der Pfad zur Datei plpgsql.so
von Distribution
zu Distribution verschiedlich sein kann. Bei Debian/Ubuntu befindet sie sich
unter /usr/lib/postgresql/lib/plpgsql.so
.
Wenn Sie nicht den Datenbanksuperuser “postgres” zum Zugriff benutzen wollen, so sollten Sie bei PostgreSQL einen neuen Benutzer anlegen. Ein Beispiel, wie Sie einen neuen Benutzer anlegen können:
su - postgres
createuser -d -P lxoffice
Wenn Sie später einen Datenbankzugriff konfigurieren, verändern Sie den evtl. voreingestellten Benutzer “postgres” auf “lxoffice” bzw. den hier gewählten Benutzernamen.
Hinweis: Für einen deutlichen Performanceschub sorgt die Ausführung
mittels FCGI. Die Einrichtung wird ausführlich in der Datei
INSTALL.fcgi
beschrieben.
Der Zugriff auf das Programmverzeichnis muss in der Apache
Webserverkonfigurationsdatei httpd.conf
eingestellt
werden. Fügen Sie den folgenden Abschnitt dieser Datei oder einer
anderen Datei hinzu, die beim Starten des Webservers eingelesen wird:
AddHandler cgi-script .pl
Alias /lx-erp/ /var/www/lx-erp/
<Directory /var/www/lx-erp>
Options ExecCGI Includes FollowSymlinks
</Directory>
<Directory /var/www/lx-erp/users>
Order Deny,Allow
Deny from All
</Directory>
Ersetzen Sie dabei die Pfade durch diejenigen, in die Sie vorher das Lx-Office-Archiv entpacket haben.
Achtung: Vor den einzelnen Optionen muss bei einigen Distributionen ein Plus ‘+’ gesetzt werden.
Auf einigen Webservern werden manchmal die Grafiken und Style-Sheets nicht ausgeliefert. In solchen Fällen hat es oft geholfen, die folgende Option in die Konfiguration aufzunehmen:
EnableSendfile Off
Der Task-Server ist ein Prozess, der im Hintergrund läuft, in regelmäßigen Abständen nach abzuarbeitenden Aufgaben sucht und diese zu festgelegten Zeitpunkten abarbeitet (ähnlich wie Cron). Dieser Prozess wird bisher nur für die Erzeugung der wiederkehrenden Rechnungen benutzt, wird aber in Zukunft deutlich mehr Aufgaben übertragen bekommen.
Die Konfiguration erfolgt über den Abschnitt [task_server]
in
der Datei config/lx_office.conf. Die dort verfügbaren Optionen
sind:
login
: gültiger Lx-Office-Benutzername, der benutzt wird, um die zu verwendende Datenbankverbindung auszulesen. Der Benutzer muss in der Administration angelegt werden. Diese Option muss angegeben werden.
run_as
: Wird der Server vom Systembenutzer root
gestartet, so wechselt er auf den mit run_as
angegebenen Systembenutzer. Der Systembenutzer muss dieselben Lese- und Schreibrechte haben, wie auch der Webserverbenutzer (siehe see Manuelle Installation des Programmpaketes). Daher ist es sinnvoll, hier denselben Systembenutzer einzutragen, unter dem auch der Webserver läuft.
debug
: Schaltet Debug-Informationen an und aus.
Der Task-Server verhält sich von seinen Optionen her wie ein reguläres SystemV-kompatibles Boot-Script. Außerdem wechselt er beim Starten automatisch in das Lx-Office-Installationsverzeichnis.
Deshalb ist es möglich, ihn durch Setzen eines symbolischen Links aus einem der Runlevel-Verzeichnisse heraus in den Boot-Prozess einzubinden. Da das bei neueren Linux-Distributionen aber nicht zwangsläufig funktioniert, werden auch Start-Scripte mitgeliefert, die anstelle eines symbolischen Links verwendet werden können.
Kopieren Sie die Datei
scripts/boot/system-v/lx-office-task-server nach
/etc/init.d/lx-office-task-server. Passen Sie in der kopierten
Datei den Pfad zum Task-Server an (Zeile DAEMON=....
). Binden
Sie das Script in den Boot-Prozess ein. Dies ist distributionsabhängig:
update-rc.d lx-office-task-server defaults
# Nur bei Debian Squeeze und neuer:
insserv lx-office-task-server
chkconfig --add lx-office-task-server
Danach kann der Task-Server mit dem folgenden Befehl gestartet werden:
/etc/init.d/lx-office-task-server start
Kopieren Sie die Datei
scripts/boot/upstart/lx-office-task-server.conf nach
/etc/init/lx-office-task-server.conf. Passen Sie in der kopierten
Datei den Pfad zum Task-Server an (Zeile exec ....
).
Danach kann der Task-Server mit dem folgenden Befehl gestartet werden:
service lx-office-task-server start
Der Task-Server wird wie folgt kontrolliert:
./scripts/task_server.pl Befehl
Befehl
ist dabei eine der folgenden Optionen:
start
startet eine neue Instanz des Task-Servers. Die Prozess-ID wird innerhalb des users-Verzeichnisses abgelegt.
stop
beendet einen laufenden Task-Server.
restart
beendet und startet ihn neu.
status
berichtet, ob der Task-Server läuft.
Der Task-Server wechselt beim Starten automatisch in das Lx-Office-Installationsverzeichnis.
Dieselben Optionen können auch für die SystemV-basierenden Runlevel-Scripte benutzt werden (siehe oben).
Informationen über die Einrichtung der Benutzerauthentifizierung, über die Verwaltung von Gruppen und weitere Einstellungen
Lx-Office verwaltet die Benutzerinformationen in einer Datenbank, die im folgenden “Authentifizierungsdatenbank” genannt wird. Für jeden Benutzer kann dort eine eigene Datenbank für die eigentlichen Finanzdaten hinterlegt sein. Diese beiden Datenbanken können, müssen aber nicht unterschiedlich sein.
Im einfachsten Fall gibt es für Lx-Office nur eine einzige Datenbank, in der sowohl die Benutzerinformationen als auch die Daten abgelegt werden.
Zusätzlich ermöglicht es Lx-Office, dass die Benutzerpasswörter entweder gegen die Authentifizierungsdatenbank oder gegen einen LDAP-Server überprüft werden.
Welche Art der Passwortüberprüfung Lx-Office benutzt und wie Lx-Office die Authentifizierungsdatenbank erreichen kann, wird in der Konfigurationsdatei config/lx_office.conf festgelegt. Diese muss bei der Installation und bei einem Upgrade von einer Version vor v2.6.0 angelegt werden. Eine Beispielkonfigurationsdatei config/lx_office.conf.default existiert, die als Vorlage benutzt werden kann.
Das Passwort, das zum Zugriff auf das Aministrationsinterface benutzt wird,
wird ebenfalls in dieser Datei gespeichert. Es kann auch nur dort und nicht
mehr im Administrationsinterface selber geändert werden. Der Parameter dazu
heißt $self->{admin_password}
.
Die Verbindung zur Authentifizierungsdatenbank wird mit den Parametern
in $self->{DB_config}
konfiguriert. Hier sind die folgenden
Parameter anzugeben:
Die Datenbank muss noch nicht existieren. Lx-Office kann sie automatisch anlegen (mehr dazu siehe unten).
Lx-Office unterstützt Passwortüberprüfung auf zwei Arten: gegen die
Authentifizierungsdatenbank und gegen einen externen LDAP- oder
Active-Directory-Server. Welche davon benutzt wird, regelt der
Parameter $self->{module}
.
Sollen die Benutzerpasswörter in der Authentifizierungsdatenbank
gespeichert werden, so muss der Parameter $self->{module}
den
Wert ‘DB’ enthalten. In diesem Fall können sowohl der
Administrator als auch die Benutzer selber ihre Psaswörter in
Lx-Office ändern.
Soll hingegen ein externer LDAP- oder Active-Directory-Server benutzt
werden, so muss der Parameter $self->{module}
auf ‘LDAP’
gesetzt werden. In diesem Fall müssen zusätzliche Informationen über
den LDAP-Server in $self->{LDAP_config}
angegeben werden:
<%login%>
, so wird dieses durch den vom Benutzer
eingegebenen Benutzernamen ersetzt. Andernfalls wird der LDAP-Baum nach einem Element durchsucht, bei dem das oben angegebene Attribut
mit dem Benutzernamen identisch ist.
Sollen auf einem Server mehrere Lx-Office-Installationen aufgesetzt
werden, so müssen die Namen der Session-Cookies für alle
Installationen unterschiedlich sein. Der Name des Cookies wird mit dem
Parameter $self->{cookie_name}
gesetzt.
Diese Angabe ist optional, wenn nur eine Installation auf dem Server existiert.
Nachdem alle Einstellungen in config/lx_office.conf vorgenommen wurden, muss Lx-Office die Authentifizierungsdatenbank anlegen. Dieses geschieht automatisch, wenn Sie sich im Administrationsmodul anmelden, das unter der folgenden URL erreichbar sein sollte:
http://localhost/lx-erp/admin.pl
Nach der Installation müssen Benutzer, Gruppen und Datenbanken angelegt werden. Dieses geschieht im Administrationsmenü, das Sie unter folgender URL finden:
http://localhost/lx-erp/admin.pl
Verwenden Sie zur Anmeldung das Password, dass Sie in der Datei config/lx_office.conf eingetragen haben.
Lx-Office verwendet eine Datenbank zum Speichern all seiner Informationen wie Kundendaten, Artikel, Angebote, Rechnungen etc. Um mit Lx-Office arbeiten zu können, muss eine Person einen Benutzeraccount haben. Jedem Benutzeraccount wiederum wird genau eine Datenbank zugewiesen, mit der dieser Benutzer arbeiten kann. Es ist möglich und normal, dass mehreren Benutzern die selbe Datenbank zugewiesen wird, sodass sie alle mit den selben Daten arbeiten können.
Die Basisdaten der Benutzer, die in der Administration eingegeben werden können, werden in einer zweiten Datenbank gespeichert, der bereits erwähnten Authentifizierungsdatenbank. Diese ist also den Produktivdaten enthaltenden Datenbanken vorgeschaltet. Pro Lx-Office-Installation gibt es nur eine Authentifizierungsdatenbank, aber beliebig viele Datenbanken mit Firmendaten.
Lx-Office kann seinen Benutzern Zugriff auf bestimmte Funktionsbereiche erlauben oder verbieten. Wird der Zugriff nicht gestattet, so werden der entsprechenden Menüpunkte auch nicht angezeigt. Diese Rechte werden ebenfalls in der Authentifizierungsdatenbank gespeichert.
Um Rechte verteilen zu können, verwendet Lx-Office ein Gruppen-Prinzip. Einer Gruppe kann der Zugriff auf bestimmte Bereiche erlaubt werden. Ein Benutzer wiederum kann Mitglied in einer oder mehrerer Gruppen sein. Der Benutzer hat Zugriff auf alle diejenigen Funktionen, die mindestens einer Gruppe erlaubt sind, in der der Benutzer Mitglied ist.
Die allgemeine Reihenfolge, in der Datenbanken, Gruppen und Benutzer angelegt werden sollten, lautet:
Zuerst muss eine Datenbank angelegt werden. Verwenden Sie für den Datenbankzugriff den vorhin angelegten Benutzer (in unseren Beispielen ist dies ‘lxoffice’).
Wenn Sie für die Lx-Office-Installation nicht den europäischen
Schriftsatz ISO-8859-15 sondern UTF-8 (Unicode) benutzen wollen, so
müssen Sie vor dem Anlegen der Datenbank in der Datei
config/lx_office.conf die Variable dbcharset
im
Abschnitt system
auf den Wert ‘UTF-8’ setzen. Zusätzlich
muss beim Anlegen der Datenbank ‘UTF-8 Unicode’ als Schriftsatz
ausgewählt werden.
Bitte beachten Sie, dass alle Datenbanken den selben Zeichensatz verwenden müssen, da diese Einstellungen momentan global in Lx-Office vorgenommen wird und nicht nach Datenbank unterschieden werden kann. Auch die Authentifizierungsdatenbank muss mit diesem Zeichensatz angelegt worden sein.
Eine Gruppe wird in der Gruppenverwaltung angelegt. Ihr muss ein Name gegeben werden, eine Beschreibung ist hingegen optional. Nach dem Anlegen können Sie die verschiedenen Bereiche wählen, auf die Mitglieder dieser Gruppe Zugriff haben sollen.
Benutzergruppen sind unabhängig von Datenbanken, da sie in der Authentifizierungsdatenbank gespeichert werden. Sie gelten für alle Datenbanken, die in dieser Installation verwaltet werden.
Beim Anlegen von Benutzern werden für viele Parameter Standardeinstellungen vorgenommen, die den Gepflogenheiten des deutschen Raumes entsprechen.
Zwingend anzugeben sind der Loginname sowie die komplette Datenbankkonfiguration. Wenn die Passwortauthentifizierung über die Datenbank eingestellt ist, so kann hier auch das Benutzerpasswort gesetzt bzw. geändert werden. Ist hingegen die LDAP-Authentifizierung aktiv, so ist das Passwort-Feld deaktiviert.
In der Datenbankkonfiguration müssen die Zugriffsdaten einer der eben angelegten Datenbanken eingetragen werden.
Nach dem Anlegen von Benutzern und Gruppen müssen Benutzer den Gruppen zugewiesen werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
Wenn Lx-Office 2.6.2 über eine ältere Version installiert wird, in der
die Benutzerdaten noch im Dateisystem im Verzeichnis users
verwaltet wurden, so bietet Lx-Office die Möglichkeit, diese
Benutzerdaten automatisch in die Authentifizierungsdatenbank zu
übernehmen. Dies geschieht, wenn man sich nach dem Update der
Installation das erste Mal im Administrationsbereich anmeldet. Findet
Lx-Office die Datei users/members
, so wird der
Migrationsprozess gestartet.
Der Migrationsprozess ist nahezu vollautomatisch. Alle Benutzerdaten können übernommen werden. Nach den Benutzerdaten bietet Lx-Office noch die Möglichkeit an, dass automatisch eine Benutzergruppe angelegt wird. Dieser Gruppe wird Zugriff auf alle Funktionen von Lx-Office gewährt. Alle migrierten Benutzern werden Mitglied in dieser Gruppe. Damit wird das Verhalten von Lx-Office bis Version 2.4.3 inklusive wiederhergestellt, und die Benutzer können sich sofort wieder anmelden und mit dem System arbeiten.
Lx-Office unterstützt die Verwendung von Vorlagen im
OpenDocument-Format, wie es OpenOffice.org ab Version 2
erzeugt. Lx-Office kann dabei sowohl neue OpenDocument-Dokumente als
auch aus diesen direkt PDF-Dateien erzeugen. Um die Unterstützung von
OpenDocument-Vorlagen zu aktivieren muss in der Datei
config/lx_office.conf die Variable opendocument
im
Abschnitt print_templates
auf ‘1’ stehen. Dieses ist die
Standardeinstellung.
Weiterhin muss in der Datei config/lx_office.conf die Variable
dbcharset
im Abschnitt system
auf die Zeichenkodierung
gesetzt werden, die auch bei der Speicherung der Daten in der
Datenbank verwendet wird. Diese ist in den meisten Fällen "UTF-8".
Während die Erzeugung von reinen OpenDocument-Dateien keinerlei weitere Software benötigt, wird zur Umwandlung dieser Dateien in PDF OpenOffice.org benötigt. Soll dieses Feature genutzt werden, so muss neben OpenOffice.org ab Version 2 auch der “X virtual frame buffer” (xvfb) installiert werden. Bei Debian ist er im Paket “xvfb” enthalten. Andere Distributionen enthalten ihn in anderen Paketen.
Nach der Installation müssen in der Datei config/lx_config.conf
zwei weitere Variablen angepasst werden: openofficeorg_writer
muss den vollständigen Pfad zur OpenOffice.org Writer-Anwendung
enthalten. xvfb
muss den Pfad zum “X virtual frame buffer”
enthalten. Beide stehen im Abschnitt applications
.
Zusätzlich gibt es zwei verschiedene Arten, wie Lx-Office mit
OpenOffice kommuniziert. Die erste Variante, die benutzt wird, wenn
die Variable $openofficeorg_daemon
gesetzt ist, startet ein
OpenOffice, das auch nach der Umwandlung des Dokumentes gestartet
bleibt. Bei weiteren Umwandlungen wird dann diese laufende Instanz
benutzt. Der Vorteil ist, dass die Zeit zur Umwandlung deutlich
reduziert wird, weil nicht für jedes Dokument ein OpenOffice gestartet
werden muss. Der Nachteil ist, dass diese Methode Python und die
Python-UNO-Bindings benötigt, die Bestandteil von OpenOffice 2 sind.
Ist $openofficeorg_daemon
nicht gesetzt, so wird für jedes
Dokument OpenOffice neu gestartet und die Konvertierung mit Hilfe
eines Makros durchgeführt. Dieses Makro muss in der Dokumentenvorlage
enthalten sein und “Standard.Conversion.ConvertSelfToPDF()”
heißen. Die Beispielvorlage ‘templates/German-invoice.odt’
enthält ein solches Makro, das in jeder anderen Dokumentenvorlage
ebenfalls enthalten sein muss.
Als letztes muss herausgefunden werden, welchen Namen OpenOffice.org
Writer dem Verzeichnis mit den Benutzereinstellungen gibt. Unter
Debian ist dies momentan ~/.openoffice.org2
. Sollte der Name
bei Ihrer OpenOffice.org-Installation anders sein, so muss das
Verzeichnis users/.openoffice.org2
entsprechend umbenannt
werden. Ist der Name z.B. einfach nur .openoffice
, so wäre
folgender Befehl auszuführen:
mv users/.openoffice.org2 users/.openoffice
Dieses Verzeichnis, wie auch das komplette users
-Verzeichnis, muss vom
Webserver beschreibbar sein. Dieses wurde bereits erledigt
(see Manuelle Installation des Programmpaketes), kann aber erneut überprüft
werden, wenn die Konvertierung nach PDF fehlschlägt.
Nach erfolgreicher Installation ist der Loginbildschirm unter folgender URL erreichbar:
http://localhost/lx-office-erp/login.pl
Die Administrationsseite erreichen Sie unter: