Das Drucksystem von kivitendo benutzt von Haus aus LaTeX-Vorlagen.
Um drucken zu können, braucht der Server ein geeignetes LaTeX System. Am
einfachsten ist dazu eine texlive
Installation. Unter
debianoiden Betriebssystemen installiert man die Pakete mit:
apt-get install texlive-base-bin texlive-latex-recommended texlive-fonts-recommended \ texlive-latex-extra texlive-lang-german texlive-generic-extra
Für Fedora benötigen Sie die folgenden Pakete:
dnf install texlive-collection-latex texlive-collection-latexextra \ texlive-collection-latexrecommended texlive-collection-langgerman \ texlive-collection-langenglish
Für openSUSE benötigen Sie die folgenden Pakete:
zypper install texlive-collection-latex texlive-collection-latexextra \ texlive-collection-latexrecommended texlive-collection-langgerman \ texlive-collection-langenglish
kivitendo bringt drei alternative Vorlagensätze mit:
RB
f-tex
rev-odt
Der ehemalige Druckvorlagensatz "Standard" wurde mit der Version 3.3 entfernt, da er nicht mehr gepflegt wurde.
Es lässt sich ein initialer Vorlagensatz erstellen. Die LaTeX-System-Abhängigkeiten hierfür kann man prüfen mit:
./scripts/installation_check.pl -lv
Der Angemeldete Benutzer muss in einer Gruppe sein, die über das Recht "Konfiguration -> Mandantenverwaltung" verfügt. Siehe auch Abschnitt 2.9.4, „Gruppen anlegen“.
Im Userbereich lässt sich unter: "
-> -> " die Option "Neue Druckvorlagen aus Vorlagensatz erstellen" auswählen.
Vorlagen auswählen
: Wählen Sie hier den
Vorlagensatz aus, der kopiert werden soll
(RB
, f-tex
oder
odt-rev
.)
Neuer Name
: Der Verzeichnisname für den
neuen Vorlagensatz. Dieser kann im Rahmen der üblichen Bedingungen
für Verzeichnisnamen frei gewählt werden.
Nach dem Speichern wird das Vorlagenverzeichnis angelegt und ist
für den aktuellen Mandanten ausgewählt. Der gleiche Vorlagensatz kann,
wenn er mal angelegt ist, bei mehreren Mandanten verwendet werden.
Eventuell müssen Anpassungen (Logo, Erscheinungsbild, etc) noch
vorgenommen werden. Den Ordner findet man im Dateisystem unter
./templates/[Neuer Name]
Hierbei handelt es sich um einen vollständigen LaTeX Dokumentensatz mit alternativem Design. Die odt oder html-Varianten sind nicht gepflegt.
Die konzeptionelle Idee der Vorlagen wird hier auf Folie 5 bis 10 vorgestellt. Informationen zur Anpassung an die eigenen Firmendaten finden sich in der Datei Readme.tex im Vorlagenverzeichnis.
Eine kurze Übersicht der Features:
Mehrsprachenfähig, mit Deutscher und Englischer Übersetzung
Zentrale Konfigurationsdateien, die für alle Belege benutzt werden, z.B. für Kopf- und Fußzeilen, und Infos wie Bankdaten
mehrere vordefinierte Varianten für Logos/Hintergrundbilder
Berücksichtigung für Steuerzonen "EU mit USt-ID Nummer" oder "Außerhalb EU"
Ein Vorlagensatz, der in wenigen Minuten alle Dokumente zur Verfügung stellt.
Keine Redundanz. Es wird ein- und dieselbe LaTeX-Vorlage für alle briefartigen Dokumente verwendet. Also Angebot, Rechnung, Proformarechnung, Lieferschein, aber eben nicht für Paketaufkleber etc.
Leichte Anpassung an das Firmen-Layout durch Verwendung eines Hintergrund-PDFs. Dieses kann leicht mit dem eigenen Lieblingsprogramm erstellt werden (Openoffice, Inkscape, Gimp, Adobe*)
Hintergrund-PDF umschaltbar auf "nur erste Seite"
(Standard) oder "alle Seiten" (Option
"bgPdfFirstPageOnly
" in Datei
letter.lco
)
Hintergrund-PDF für Ausdruck auf bereits bedrucktem
Briefpapier abschaltbar. Es wird dann nur bei per E-Mail
versendeten Dokumenten eingebunden (Option
"bgPdfEmailOnly
" in Datei
letter.lco
).
Nutzung der Layout-Funktionen von LaTeX für Seitenumbruch, Wiederholung von Kopfzeilen, Zwischensummen etc. (danke an Kai-Martin Knaak für die Vorarbeit)
Anzeige des Empfängerlandes im Adressfeld nur, wenn es vom Land des eigenen Unternehmens abweicht (also die Rechnung das Land verlässt).
Multisprachfähig leicht um weitere Sprachen zu erweitern,
alle Übersetzungen in der Datei
translatinos.tex
.
Auflistung von Bruttopreisen für Endverbraucher.
Vorlagenverzeichnis mit Option f-tex anlegen, siehe: Vorlagenverzeichnis anlegen. Das Vorlagensystem funktioniert jetzt schon, hat allerdings noch einen Beispiel-Briefkopf.
Erstelle eine pdf-Hintergrund Datei und verlinke sie nach
./letter_head.pdf
.
Editiere den Bereich "settings
" in der
datei letter.lco
.
oder etwas detaillierter:
Es wird eine Datei sample.lco
erstellt
und diese nach letter.lco
verlinkt. Eigentlich
ist dies die Datei die für die firmenspezifischen Anpassungen
gedacht ist. Da die Einstiegshürde in LaTeX nicht ganz niedrig ist,
wird in dieser Datei auf ein Hintergrund-PDF verwiesen. Ich empfehle
über dieses PDF die persönlichen Layoutanpassungen vorzunehmen und
sample.lco
unverändert zu lassen. Die Anpassung
über eine *.lco
-Datei, die letztlich auf
letter.lco
verlinkt ist ist aber auch
möglich.
Es wird eine Datei sample_head.pdf
mit
ausgeliefert, diese wird nach letter_head.pdf
verlinkt. Damit gibt es schon mal eine funktionsfähige Vorlage.
Schau Dir nach Abschluss der Installation die Datei
sample_head.pdf
an und erstelle ein
entsprechendes PDF passend zum Briefkopf Deiner Firma, diese dann im
Template Verzeichniss ablegen und statt
sample_head.pdf
nach
letter_head.pdf
verlinken.
Letzlich muss letter_head.pdf
auf das
passende Hintergrund-PDF verweisen, welches gewünschten Briefkopf
enthält.
Es wird eine Datei mydata.tex.example
ausgeliefert, die nach mytdata.tex
verlinkt
ist. Bei verwendetem Hintergrund-PDF wird nur der Eintrag für das
Land verwendet. Die Datei muss also nicht angefasst werden. Die
anderen Werte sind für das Modul 'lp' (Label Print in erp - zur Zeit
nicht im öffentlichen Zweig).
Alle Anpassungen zum Briefkopf, Fusszeilen, Firmenlogos, etc.
sollten über die Hintergrund-PDF-Datei oder die
*.lco
-Datei erfolgen.
Das Konzept von kivitendo sieht vor, für jedes Dokument (Auftragsbestätigung, Lieferschein, Rechnung, etc.) eine LaTeX-Vorlage vorzuhalten, dies ist sehr wartungsunfreundlich. Auch das Einlesen einer einheitlichen Quelle für den Briefkopf bringt nur bedingte Vorteile, da hier leicht die Pflege der Artikel-Tabellen aus dem Ruder läuft. Bei dem vorliegenden Ansatz wird für alle briefartigen Dokumente mit Artikel-Tabellen eine einheitliche LaTeX-Vorlage verwendet, welche über Codeweichen die Besonderheiten der jeweiligen Dokumente berücksichtigt:
Tabellen mit oder ohne Preis
Sprache der Tabellenüberschriften etc.
Anpassung der Bezugs-Zeile (z.B. Rechnungsnummer versus Angebotsnummer)
Darstellung von Brutto oder Netto-Preisen in der Auflistung (Endverbraucher versus gewerblicher Kunde)
Nachteil:
LaTeX hat ohnehin eine sehr steile Lehrnkurve. Die Datei
letter.tex
ist sehr komplex und verstärkt damit
diesen Effekt noch einmal erheblich. Wer LaTeX-Erfahrung hat, oder
geübt ist Scriptsparachen nachzuvollziehen kann natürlich auch
innerhalb der Tabellendarstellung gut persönliche Anpassungen
vornehmen. Aber man kann sich hier bei Veränderungen sehr schnell
heftig in den Fuss schiessen.
Wer nicht so tief in die Materie einsteigen will oder leicht
zu frustrieren ist, sollte sein Hintergrund-PDF auf Basis der
mitglieferten Datei sample_head.pdf
erstellen,
und sich an der Form der dargestellten Tabellen, wie sie
ausgeliefert werden, erfreuen.
Kleiner Tipp: Nicht zu viel auf einmal wollen, lieber kleine, kontinuierliche Schritte gehen.
Der auszuweisende Bruttopreis wird innerhalb der LaTeX-Umgebung berechnet. Es gibt zwar ein Feld, um bei Aufträgen "alle Preise Brutto" auszuwählen, aber:
hierfür müssen die Preise auch in Brutto in der Datenbank stehen (ja - das lässt sich über die Preisgruppen und die Zuordung einer Default-Preisgruppe handhaben)
man darf beim Anlegen des Vorgangs nicht vergessen, dieses Häkchen zu setzen. (Das ist in der Praxis, wenn man sowohl Endverbraucher als auch Gewerbekunden beliefert, der eigentliche Knackpunkt)
Es gibt mit f-tex eine weitere Alternative. Die Information ob Brutto oder Nettorechnung wird mit den Zahlarten verknüpft. Zahlarten bei denen Rechnungen, Angebote, etc, in Brutto ausgegeben werden sollen, enden mit "_E" (für Endverbraucher). Falls identische Zahlarten für Gewerbekunden und Endverbraucher vorhanden sind, legt man diese einfach doppelt an (einmal mit der Namensendung "_E"). Gewinn:
Die Entscheidung, ob Nettopreise ausgewiesen werden, ist nicht mehr fix mit einer Preisliste verbunden.
Die Default-Zahlart kann im Kundendatensatz hinterlegt werden, und man muss nicht mehr daran denken, "alle Preise Netto" auszuwählen.
Die Entscheidung, ob Netto- oder Bruttopreise ausgewiesen werden, kann direkt beim Drucken revidiert werden, ohne dass sich der Auftragswert ändert.
In Lieferscheinen kommen shipto*
-Variablen
im Adressfeld zum Einsatz. Wenn die
shipto*
-Variable leer ist, wird die entsprechende
Adressvariable eingesetzt. Wenn also die Lieferadresse in Straße,
Hausnummer und Ort abweicht, müssen auch nur diese Felder in der
Lieferadresse ausgefüllt werden. Für den Firmenname wird der Wert
der Hauptadresse angezeigt.
Hierbei handelt es sich um einen Dokumentensatz der mit odt-Vorlagen erstellt wurde. Es gibt in dem Verzeichnis eine Readme-Datei, die eventuell aktueller als die Dokumentation hier ist. Die odt-Vorlagen in diesem Verzeichnis "rev-odt" wurden von revamp-it, Zürich erstellt und werden laufend aktualisiert. Ein paar der Formulierungen in den Druckvorlagen entsprechen dem Schweizer Sprachgebrauch, z.B. "Offerte" oder "allfällig".
Hinweis zum Einsatz des Feldes "Land" bei den Stammdaten für KundInnen und LieferantInnen, sowie bei Lieferadressen: Die in diesem Vorlagensatz vorhandenen Vorlagen erwarten für "Land" das entsprechende Kürzel, das in Adressen vor die Postleitzahl gesetzt wird. Das Feld kann auch komplett leer bleiben. Wer dies anders handhaben möchte, muss die Vorlagen entsprechend anpassen.
odt-Vorlagen können mit LibreOffice oder OpenOffice editiert und den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Wichtig beim Editieren von if-Blöcken ist, dass immer der gesamte Block überschrieben werden muss und nicht nur Teile davon, da dies sonst oft zu einer odt-Datei führt, die vom Parser nicht korrekt gelesen werden kann.
Mahnungen können unter folgenden Einschränkungen mit den odt-Vorlagen im Vorlagensatz rev-odt erzeugt werden:
als Druckoption steht nur 'PDF(OpenDocument/OASIS)' zur Verfügung, das heisst, die Mahnungen werden als PDF-Datei ausgegeben.
für jede Rechnung muss eine eigene Mahnung erzeugt werden (auch wenn bei einzelnen KundInnen mehrere überfällige Rechnungen vorhanden sind).
Mehrere Mahnungen für eine Kundin / einen Kunden werden zu einer PDF-Datei zusammengefasst
Die Vorlagen zahlungserinnerung.odt sowie mahnung.odt sind für das Erstellen einer Zahlungserinnerung bzw. Mahnung selbst vorgesehen, die Vorlage mahnung_invoice.odt für das Erstellen einer Rechnung über die verrechneten Mahngebühren und Verzugszinsen.
Zur Zeit gibt es in kivitendo noch keine Möglichkeit, odt-Vorlagen bei Briefen und Pflichtenheften einzusetzen. Entsprechende Vorlagen sind deshalb nicht vorhanden.
Fehlermeldungen, Anregungen und Wünsche bitte senden an: empfang@revamp-it.ch
In den allermeisten Installationen sollte das Drucken jetzt schon funktionieren. Sollte ein Fehler auftreten, wirft TeX sehr lange Fehlerbeschreibungen, der eigentliche Fehler ist immer die erste Zeile, die mit einem Ausrufezeichen anfängt. Häufig auftretende Fehler sind zum Beispiel:
! LaTeX Error: File `eurosym.sty' not found. Die entsprechende LaTeX-Bibliothek wurde nicht gefunden. Das tritt vor allem bei Vorlagen aus der Community auf. Installieren Sie die entsprechenden Pakete.
! Package inputenc Error: Unicode char \u8:... set up for use with LaTeX. Dieser Fehler tritt auf, wenn sie versuchen mit einer Standardinstallation exotische utf8 Zeichen zu drucken. TeXLive unterstützt von Haus nur romanische Schriften und muss mit diversen Tricks dazu gebracht werden andere Zeichen zu akzeptieren. Adere TeX Systeme wie XeTeX schaffen hier Abhilfe.
Wird gar kein Fehler angezeigt, sondern nur der Name des
Templates, heißt das normalerweise, dass das LaTeX Binary nicht
gefunden wurde. Prüfen Sie den Namen in der Konfiguration (Standard:
pdflatex
), und stellen Sie sicher, dass pdflatex
(oder das von Ihnen verwendete System) vom Webserver ausgeführt werden
darf.
Wenn sich das Problem nicht auf Grund der Ausgabe im Webbrowser verifizieren lässt:
editiere [kivitendo-home]/config/kivitendo.conf und ändere "keep_temp_files" auf 1
keep_temp_files = 1;
bei fastcgi oder mod_perl den Webserver neu Starten
Nochmal einen Druckversuch im Webfrontend auslösen
wechsel in das users Verzeichnis von kivitendo
cd [kivitendo-home]/users
LaTeX Suchpfad anpassen:
export TEXINPUTS=".:[kivitendo-home]/templates/[aktuelles_template_verzeichniss]:"
Finde heraus, welche Datei kivitendo beim letzten Durchlauf erstellt hat
ls -lahtr ./1*.tex
Es sollte die letzte Datei ganz unten sein
für besseren Hinweis auf Fehler texdatei nochmals übersetzen
pdflatex ./1*.tex
in der *.tex datei nach dem Fehler suchen.