Globale Variablen liegen in einem speziellen namespace namens "main", der von überall erreichbar ist. Darüber hinaus sind bareword globs global und die meisten speziellen Variablen sind... speziell.
Daraus ergeben sich folgende Formen:
$main::form
expliziter Namespace "main"
$::form
impliziter Namespace "main"
open FILE, "file.txt"
FILE
ist global
$_
speziell
Im Gegensatz zu PHP™ gibt es kein
Schlüsselwort wie "global
", mit dem man
importieren kann. my
, our
und local
machen was anderes.
my $form
lexikalische Variable, gültig bis zum Ende des Scopes
our $form
$form
referenziert ab hier
$PACKAGE::form
.
local $form
Alle Änderungen an $form
werden am Ende
des scopes zurückgesetzt
Das erste Problem ist FCGI™.
SQL-Ledger™ hat fast alles im globalen namespace abgelegt, und erwartet, dass es da auch wiederzufinden ist. Unter FCGI™ müssen diese Sachen aber wieder aufgeräumt werden, damit sie nicht in den nächsten Request kommen. Einige Sachen wiederum sollen nicht gelöscht werden, wie zum Beispiel Datenbankverbindungen, weil die sehr lange zum Initialisieren brauchen.
Das zweite Problem ist strict
. Unter
strict
werden alle Variablen die nicht explizit
mit Package
, my
oder
our
angegeben werden als Tippfehler angemarkert,
dies hat, seit der Einführung, u.a. schon so manche langwierige
Bug-Suche verkürzt. Da globale Variablen aber implizit mit Package
angegeben werden, werden die nicht geprüft, und somit kann sich
schnell ein Tippfehler einschleichen.
Um dieses Problem im Griff zu halten gibt es einige wenige globale Variablen, die kanonisch sind, d.h. sie haben bestimmte vorgegebenen Eigenschaften, und alles andere sollte anderweitig umhergereicht werden.
Diese Variablen sind im Moment die folgenden neun:
$::form
%::myconfig
$::locale
$::lxdebug
$::auth
$::lx_office_conf
$::instance_conf
$::dispatcher
$::request
Damit diese nicht erneut als Müllhalde missbraucht werden, im Folgenden eine kurze Erläuterung der bestimmten vorgegebenen Eigenschaften (Konventionen):
Ist ein Objekt der Klasse
"Form
"
Wird nach jedem Request gelöscht
Muss auch in Tests und Konsolenscripts vorhanden sein.
Enthält am Anfang eines Requests die Requestparameter vom User
Kann zwar intern über Requestgrenzen ein Datenbankhandle cachen, das wird aber momentan absichtlich zerstört
$::form
wurde unter SQL
Ledger™ als Gottobjekt für alles misbraucht. Sämtliche
alten Funktionen unter SL/ mutieren $::form
, das
heißt, alles was einem lieb ist (alle Variablen die einem ans Herz
gewachsen sind), sollte man vor einem Aufruf (!) von zum Beispiel
IS->retrieve_customer()
in Sicherheit
bringen.
Z.B. das vom Benutzer eingestellte Zahlenformat, bevor man Berechnung in einem bestimmten Format durchführt (SL/Form.pm Zeile 3552, Stand version 2.7beta), um dies hinterher wieder auf den richtigen Wert zu setzen:
my $saved_numberformat = $::myconfig{numberformat}; $::myconfig{numberformat} = $numberformat; # (...) div Berechnungen $::myconfig{numberformat} = $saved_numberformat;
Das Objekt der Klasse Form hat leider im Moment noch viele zentrale Funktionen die vom internen Zustand abhängen, deshalb bitte nie einfach zerstören oder überschreiben (zumindestens nicht kurz vor einem Release oder in Absprache über bspw. die devel-Liste ;-). Es geht ziemlich sicher etwas kaputt.
$::form
ist gleichzeitig der Standard Scope
in den Template::Toolkit™ Templates
außerhalb der Controller: der Ausdruck [% var
%]
greift auf $::form->{var}
zu.
Unter Controllern ist der Standard Scope anders, da lautet der
Zugriff [% FORM.var %]
. In Druckvorlagen sind
normale Variablen ebenfall im $::form
Scope, d.h.
<%var%>
zeigt auf
$::form->{var}
. Nochmal von der anderen Seite
erläutert, innerhalb von (Web-)Templates sieht man häufiger solche
Konstrukte:
[%- IF business %] # (... Zeig die Auswahlliste Kunden-/Lieferantentyp an) [%- END %]
Entweder wird hier dann $::form->{business} ausgewertet
oder aber der Funktion
$form->parse_html_template
wird explizit
noch ein zusätzlicher Hash übergeben, der dann auch in den
(Web-)Templates zu Verfügung steht, bspw. so:
$form->parse_html_template("is/form_header", \%TMPL_VAR);
Innerhalb von Schleifen wird
$::form->{TEMPLATE_ARRAYS}{var}[$index]
bevorzugt, wenn vorhanden. Ein Beispiel findet sich in SL/DO.pm,
welches über alle Positionen eines Lieferscheins in Schleife
läuft:
for $i (1 .. $form->{rowcount}) { # ... push @{ $form->{TEMPLATE_ARRAYS}{runningnumber} }, $position; push @{ $form->{TEMPLATE_ARRAYS}{number} }, $form->{"partnumber_$i"}; push @{ $form->{TEMPLATE_ARRAYS}{description} }, $form->{"description_$i"}; # ... }
Das einzige Hash unter den globalen Variablen
Wird spätestens benötigt wenn auf die Datenbank zugegriffen wird
Wird bei jedem Request neu erstellt.
Enthält die Userdaten des aktuellen Logins
Sollte nicht ohne Filterung irgendwo gedumpt werden oder extern serialisiert werden, weil da auch der Datenbankzugriff für diesen user drinsteht.
Enthält unter anderem Listenbegrenzung vclimit, Datumsformat dateformat und Nummernformat numberformat
Enthält Datenbankzugriffinformationen
%::myconfig
ist im Moment der Ersatz für
ein Userobjekt. Die meisten Funktionen, die etwas anhand des
aktuellen Users entscheiden müssen, befragen
%::myconfig
. Innerhalb der Anwendungen sind dies
überwiegend die Daten, die sich unter
-> befinden, bzw. die
Informationen über den Benutzer die über die
Administrator-Schnittstelle (admin.pl) eingegeben wurden.
Objekt der Klasse "Locale"
Wird pro Request erstellt
Muss auch für Tests und Scripte immer verfügbar sein.
Cached intern über Requestgrenzen hinweg benutzte Locales
Lokalisierung für den aktuellen User. Alle Übersetzungen, Zahlen- und Datumsformatierungen laufen über dieses Objekt.
Objekt der Klasse "LXDebug"
Wird global gecached
Muss immer verfügbar sein, in nahezu allen Funktionen
$::lxdebug
stellt Debuggingfunktionen
bereit, wie "enter_sub
" und
"leave_sub
", mit denen in den alten Modulen ein
brauchbares Tracing gebaut ist, "log_time
", mit
der man die Wallclockzeit seit Requeststart loggen kann, sowie
"message
" und "dump
" mit
denen man flott Informationen ins Log (tmp/kivitendo-debug.log)
packen kann.
Beispielsweise so:
$main::lxdebug->message(0, 'Meine Konfig:' . Dumper (%::myconfig)); $main::lxdebug->message(0, 'Wer bin ich? Kunde oder Lieferant:' . $form->{vc});
Objekt der Klasse "SL::Auth"
Wird global gecached
Hat eine permanente DB Verbindung zur Authdatenbank
Wird nach jedem Request resettet.
$::auth
stellt Funktionen bereit um die
Rechte des aktuellen Users abzufragen. Obwohl diese Informationen
vom aktuellen User abhängen wird das Objekt aus
Geschwindigkeitsgründen nur einmal angelegt und dann nach jedem
Request kurz resettet.
Objekt der Klasse
"SL::LxOfficeConf
"
Global gecached
Repräsentation der
config/kivitendo.conf[.default]
-Dateien
Globale Konfiguration. Configdateien werden zum Start gelesen und danach nicht mehr angefasst. Es ist derzeit nicht geplant, dass das Programm die Konfiguration ändern kann oder sollte.
Beispielsweise ist über den Konfigurationseintrag [debug] die Debug- und Trace-Log-Datei wie folgt konfiguriert und verfügbar:
[debug] file = /tmp/kivitendo-debug.log
ist der Key file
im Programm als
$::lx_office_conf->{debug}{file}
erreichbar.
Warnung | |
---|---|
Zugriff auf die Konfiguration erfolgt im Moment über Hashkeys, sind also nicht gegen Tippfehler abgesichert. |
Objekt der Klasse
"SL::InstanceConfiguration
"
wird pro Request neu erstellt
Funktioniert wie $::lx_office_conf
,
speichert aber Daten die von der Instanz abhängig sind. Eine Instanz
ist hier eine Mandantendatenbank. Beispielsweise überprüft
$::instance_conf->get_inventory_system eq 'perpetual'
ob die berüchtigte Bestandsmethode zur Anwendung kommt.
Objekt der Klasse
"SL::Dispatcher
"
wird pro Serverprozess erstellt.
enthält Informationen über die technische Verbindung zum Server
Der dritte Punkt ist auch der einzige Grund warum das Objekt global gespeichert wird. Wird vermutlich irgendwann in einem anderen Objekt untergebracht.
Hashref (evtl später Objekt)
Wird pro Request neu initialisiert.
Keine Unterstruktur garantiert.
$::request
ist ein generischer Platz um
Daten "für den aktuellen Request" abzulegen. Sollte nicht für action
at a distance benutzt werden, sondern um lokales memoizing zu
ermöglichen, das garantiert am Ende des Requests zerstört
wird.
Vieles von dem, was im moment in $::form
liegt, sollte eigentlich hier liegen. Die groben
Differentialkriterien sind:
Kommt es vom User, und soll unverändert wieder an den
User? Dann $::form
, steht da eh schon
Sind es Daten aus der Datenbank, die nur bis zum Ende des
Requests gebraucht werden? Dann
$::request
Muss ich von anderen Teilen des Programms lesend drauf
zugreifen? Dann $::request
, aber Zugriff über
Wrappermethode
Die folgenden Variablen waren einmal im Programm, und wurden entfernt.
war nötig, weil cookie Methoden nicht als Klassenfunktionen funktionieren
Aufruf als Klasse erzeugt Dummyobjekt was im Klassennamespace gehalten wird und über Requestgrenzen leaked
liegt jetzt unter
$::request->{cgi}
war nötig, weil einige Funktionen in Schleifen zum Teil ein paar hundert mal pro Request eine Liste der Einheiten brauchen, und de als Parameter durch einen Riesenstack von Funktionen geschleift werden müssten.
Liegt jetzt unter
$::request->{cache}{all_units}
Wird nur in
AM->retrieve_all_units()
gesetzt oder
gelesen.