Der Task-Server ist ein Prozess, der im Hintergrund läuft, in regelmäßigen Abständen nach abzuarbeitenden Aufgaben sucht und diese zu festgelegten Zeitpunkten abarbeitet (ähnlich wie Cron). Dieser Prozess wird u.a. für die Erzeugung der wiederkehrenden Rechnungen und weitere essenzielle Aufgaben benutzt.
Der Task-Server muss einmalig global in der Konfigurationsdatei konfiguriert werden. Danach wird er für jeden Mandanten, für den er laufen soll, in der Adminsitrationsmaske eingeschaltet.
Beachten Sie, dass der Task-Server in den Boot-Vorgang Ihres Servers integriert werden muss, damit er automatisch gestartet wird. Dies kann kivitendo nicht für Sie erledigen.
Da der Task-Server als Perlscript läuft, wird Arbeitsspeicher, der einmal benötigt wurde, nicht mehr an das Betriebssystem zurückgegeben, solange der Task-Server läuft. Dies kann dazu führen, dass ein länger laufender Task-Server mit der Zeit immer mehr Arbeitsspeicher für sich beansprucht. Es ist deshalb sinnvoll, dass der Task-Server in regelmässigen Abständen neu gestartet wird. Allerdings berücksichtigt der Task-Server ein Memory-Limit, wenn dieses in der Konfigurationsdatei angegeben ist. Bei Überschreiten dieses Limits beendet sich der Task-Server. Sofern der Task-Server als systemd-Service mit dem mitgelieferten Skript eingerichtet wurde, startet dieser danach automatisch erneut.
Die Konfiguration erfolgt über den Abschnitt
        [task_server] in der Datei
        config/kivitendo.conf. Die dort verfügbaren
        Optionen sind:
run_as
                  Wird der Server vom Systembenutzer root
              gestartet, so wechselt er auf den mit run_as
              angegebenen Systembenutzer. Der Systembenutzer muss dieselben
              Lese- und Schreibrechte haben, wie auch der Webserverbenutzer
              (siehe see Manuelle Installation des Programmpaketes). Daher
              ist es erforderlich, hier denselben Systembenutzer einzutragen,
              unter dem auch der Webserver läuft.
debug
                  Schaltet Debug-Informationen an und aus.
Ist der Task-Server grundlegend konfiguriert, so muss anschließend jeder Mandant, für den der Task-Server laufen soll, einmalig konfiguriert werden. Dazu kann in der Maske zum Bearbeiten von Mandanten im Administrationsbereich eine kivitendo-Benutzerkennung ausgewählt werden, unter der der Task-Server seine Arbeit verrichtet.
Ist in dieser Einstellung keine Benutzerkennung ausgewählt, so wird der Task-Server für diesen Mandanten keine Aufgaben ausführen.
Der Task-Server verhält sich von seinen Optionen her wie ein reguläres SystemV-kompatibles Boot-Script. Außerdem wechselt er beim Starten automatisch in das kivitendo-Installationsverzeichnis.
Deshalb ist es möglich, ihn durch Setzen eines symbolischen Links aus einem der Runlevel-Verzeichnisse heraus in den Boot-Prozess einzubinden. Da das bei neueren Linux-Distributionen aber nicht zwangsläufig funktioniert, werden auch Start-Scripte mitgeliefert, die anstelle eines symbolischen Links verwendet werden können.
Kopieren Sie die Datei
          scripts/boot/system-v/kivitendo-task-server
          nach /etc/init.d/kivitendo-task-server. Passen
          Sie in der kopierten Datei den Pfad zum Task-Server an (Zeile
          DAEMON=....). Binden Sie das Script in den
          Boot-Prozess ein. Dies ist distributionsabhängig:
Debian-basierende Systeme:
update-rc.d kivitendo-task-server defaults insserv kivitendo-task-server
Ältere openSUSE und ältere Fedora:
chkconfig --add kivitendo-task-server
Danach kann der Task-Server mit dem folgenden Befehl gestartet werden:
/etc/init.d/kivitendo-task-server start
Kopieren Sie die Datei
          scripts/boot/upstart/kivitendo-task-server.conf
          nach /etc/init/kivitendo-task-server.conf.
          Passen Sie in der kopierten Datei den Pfad zum Task-Server an (Zeile
          exec ....).
Danach kann der Task-Server mit dem folgenden Befehl gestartet werden:
service kivitendo-task-server start
Kopieren Sie die Datei
          scripts/boot/systemd/kivitendo-task-server.service
          nach /etc/systemd/system/. Passen Sie in der
          kopierten Datei den Pfad zum Task-Server an (Zeilen
          ExecStart=.... und
          ExecStop=...).
Machen Sie anschließend das Script systemd bekannt, und binden Sie es in den Boot-Prozess ein. Dazu führen Sie die folgenden Befehl aus:
systemctl daemon-reload systemctl enable kivitendo-task-server.service
Wenn Sie den Task-Server jetzt sofort starten möchten, anstatt den Server neu zu starten, so können Sie das mit dem folgenden Befehl tun:
systemctl start kivitendo-task-server.service
Ein so eingerichteter Task-Server startet nach Beendigung automatisch erneut. Das betrifft eine Beendigung über die Oberfläche, eine Beendingung über die Prozesskontrolle und eine Beendigung bei Überschreiten des Memory-Limits. Soll der Task-Server nicht erneut starten, so können Sie ihn mit folgendem Befehl stoppen:
systemctl stop kivitendo-task-server.service
Der Task-Server wird wie folgt kontrolliert:
./scripts/task_server.pl Befehl
               Befehl ist dabei eine der folgenden
        Optionen:
                     start startet eine neue Instanz des
            Task-Servers. Die Prozess-ID wird innerhalb des
            users-Verzeichnisses abgelegt.
                     stop beendet einen laufenden
            Task-Server.
                     restart beendet und startet ihn
            neu.
                     status berichtet, ob der Task-Server
            läuft.
Der Task-Server wechselt beim Starten automatisch in das kivitendo-Installationsverzeichnis.
Dieselben Optionen können auch für die SystemV-basierenden Runlevel-Scripte benutzt werden (siehe oben).
Wurde der Task-Server als systemd-Service eingerichtet (s.o.), so startet dieser nach Beendigung automatisch erneut.
Hintergrund-Jobs werden über System -> Hintergrund-Jobs und Task-Server -> Aktuelle Hintergrund-Jobs anzeigen -> Aktions-Knopf 'erfassen' angelegt.
Nachdem wir über das Menü dort angelangt sind, legen wir unseren exemplarischen Hintergrund-Jobs "Erhöhung der Nummernkreise" mit folgenden Werten an:
                     Aktiv: Hier ein 'Ja' auswählen
                     Ausführungsart: 'wiederholte Ausführung' auswählen
                     Paketname: 'SetNumberRange' auswählen
                     Ausführungszeitplan: Hier entsprechend Werte wie in der crontab eingeben.
Syntax:
* * * * * ┬ ┬ ┬ ┬ ┬ │ │ │ │ │ │ │ │ │ └──── Wochentag (0-7, Sonntag ist 0 oder 7) │ │ │ └────── Monat (1-12) │ │ └──────── Tag (1-31) │ └────────── Stunde (0-23) └──────────── Minute (0-59)
Die Sterne können folgende Werte haben:
1 2 3 4 5 1 = Minute (0-59) 2 = Stunde (0-23) 3 = Tag (0-31) 4 = Monat (1-12) 5 = Wochentag (0-7, Sonntag ist 0 oder 7)
Um die Ausführung auf eine Minute vor Sylvester zu setzen, müssen die folgenden Werte eingetragen werden:
59 23 31 12 *
                     Daten:In diesem Feld können optionale Parameter für den Hintergrund im JSON-Format gesetzt werden. Der Hintergrund-Job SetNumberRange akzeptiert zwei Variable nämlich digit_year sowieso multiplier.
 
                     digit_year kann zwei Werte haben entweder 2 oder 4, darüber wird gesteuert ob die Jahreszahl zwei oder vierstellig kodiert wird (für 2019, dann entweder 19 oder 2019). Der Standardwert ist vierstellig.
 
                     multiplier ist ein Vielfaches von 10, darüber wird die erste Nummer im Nummernkreis (die Anzahl der Stellen) wie folgt bestimmt:
multiplier Nummernkreis 2020 10 -> 20200 100 -> 202000 1000 -> 2020000
Wir gehen jetzt beispielhaft von einer letzten Rechnungsnummer von RE2019456 aus. Demnach sollte ab Januar 2020 die erste Nummer RE2020001 sein. Da der Task auch Präfixe berücksichtigt, kann dies mit folgenden JSON-kodierten Werten umgesetzt werden:
Daten:multiplier: 100 digits_year: 4