INFORMATIONSTECHNIK | PHYSIKALISCHE ANWENDUNGEN
innovation in software and systems
System Alarming ist eine systemunterstützende Funktion, die bereits seit Jahrzehnten in den Telekommunikationsnetzen für störungsfreien Betrieb sorgt. Diese Funktion sammelt Informationen über abnorme Betriebszustände und ermöglicht es so dem Wartungspersonal zielgerichtet einzugreifen, bevor es zu einem Systemversagen kommt. Durch das Wichtigerwerden von erneuerbaren Energien werden unsere Energiesysteme immer heterogener. Eine Alarming-Implementierung mit offenen Schnittstellen ist daher eine Voraussetzung zur Abbildung eines Systemzustands. Angelehnt an die in der Telekommunikationsbranche genutzten Standards wird hier eine leichtgewichtigere Implementierung vorgestellt, die für den Einsatz in Energiesystemen geeignet ist.
Die hier vorgestellte Software orientiert sich bei der Alarmbilanzierung am ITU-Standard Q.821, ohne auf alle Details einzugehen. Das System hat folgenden Aufbau:
Die zentrale Einheit von Alarming ist die Alarmverwaltung. Diese kann hierarchisch aufgebaut und auf verschiedene Knoten verteilt sein. An einer Alarmverwaltung kann eine Benutzeroberfläche angebunden sein. Die alarmierenden Geräte sind über Alarmschnittstellen an die Alarmverwaltung angeschlossen.
Die Aufgaben der Alarmverwaltung sind:
Folgende Abbildung zeigt den für die Pilotanwendung am fortiss Demonstrator geplanten Nachrichtenfluss.
Ein alarmierendes Gerät liefert seine Zustandsdaten über ein geräteabhängiges Protokoll an eine zentrale Dateneinheit. In dieser Dateneinheit läuft ein administrierbares Regelwerk, das für jedes Datenereignis prüft, ob der Kopfteil einer Regel erfüllt ist. Der Körper der Regel definiert ein Folgeereignis, auf das Aktoren reagieren können. Über dieses Regelwerk ist es somit möglich, Energieerzeuger und -verbraucher aufeinander abzustimmen. Desweiteren können über dieses Regelwerk abnorme Betriebszustände erkannt und an System Alarming gemeldet werden.
Die Alarmverwaltung zeichnet das Ereignis auf und bewertet den Alarm. Ist ein passender Bilanzmonitor eingerichtet, so ändert sich gegebenenfalls dessen Alarmbilanz. Erhöht sich dadurch die anliegende Alarmpriorität im Bilanzmonitor, so stellt dies selbst ein Alarmereignis dar. Über die Weiterleitungsregeln wird entschieden, ob das primäre Ereignis und/oder das Bilanzereignis weitergeleitet wird. Ziel der Weiterleitung kann eine weitere Instanz der Alarmverwaltung oder auch eine einfache e-mail-Adresse sein.